Ja, auch ich bin dem Charme der China Massenware erlegen und habe die Matthias Krippe in 19 cm Größe aus Polyresin angeschafft. Diese Figuren sind nach dem Vorbild geschnitzter Figuren aus dem Groednertal hergestellt. Nachdem in den ersten Jahren Plagiate mit leicht abgewandelten Modellen auf den Markt geworfen wurden, hat der Schnitzer inzwischen eine offizielle Lizenz erteilt, die es ermöglicht die geschnitzten Figuren 1:1 nachzumachen. Der Vorteil dieser Ware ist, dass man sie für recht kleines Geld erwerben kann, weshalb solche Figuren häufig auf Krippenausstellungen zu sehen sind, in denen die Bauten und nicht die Figuren im Mittelpunkt stehen. Der Nachteil dieser Ware ist die Qualität, die häufig besonders in der farblichen Fassung arg zu wünschen übrig ließ. Zudem wurde mit wachsender Nachfrage zusehens schlampiger nachgearbeitet. Dazu muss man wissen, dass bei den Figuren aus Polyresin nach dem Gießen und Trocknen von Hand mit Scalpellen die Details fein herausgearbeitet werden. Inzwischen hat sich die Qualität wieder deutlich verbessert, so dass die Schelte nur noch teilweise berechtigt ist. Genau betrachtet ist es so, dass die Figuren von Nahem in Augenschein genommen, etliche kleine Unzulänglichkeiten aufweisen, die aber in der aufgestellten Krippe nicht mehr zum Tragen kommen- im Gegenteil man kann mit der China Ware durchaus eine tolle Wirkung erzielen!
Diesen Aufbau der Matthias Krippe habe ich im Autohaus Schaden, Landkern realisiert. In der ehemaligen Kulisse der Binder Krippe musste es streng orientalisch zugehen. Zwar sind die Hirten der Matthias Krippe vornehmlich heimatlich gekleidet doch präsentiert sich der Königszug mit seinen Reit- und Lasttieren orientalisch, während bei der hl. Familie die Grenzen beider Stilarten verschwimmen. Und selbst die falsche Garderobe des Hirtenvolkes sticht in der fertigen Landschaft kaum noch unangenehm heraus.