In dieser Illustration die TK Engelskrippe in ihrer ursprünglichen Sortierung, wie sie vor dem 2. Weltkrieg üblich gewesen ist. Die Stall- und Weidetiere sowie das Kamel in dem hier gezeigten Satz sind Nachkriegsprodukte. Von Ochs´ & Esel hat TK die hier vorhandenen Modelle ebenfalls eingesetzt, jedoch waren sie damals "antik" bemalt. Die Schafe in beiden Präsentationen der Engelskrippe hier, sind die selben Figuren. Ursprünglich hat TK zu dieser Krippe ein Kamel Modell eingesetzt, welches im Kaleidoskop in der "DvO Krippe 18 cm" zu sehen ist.
Das zugedeckte Kind liegt in einer korbähnlich geflochteten Krippe auf einer Art Matratze und sein Köpflein ruht auf einem Kissen. Seit Schiestl kennen wir derart ausgestattete Krippen für das Jesuskind. Das Fußende des Krippenbarren ist mit einem sitzenden Engelchen gekrönt, welches ein Liederbuch hält. Maria mit bäuerlicher Gretelfrisur kniet an der Krippe und hantiert mit einer Windel ("... wickelte es in Windeln und legte es in eine Krippe."). Der hl. Josef in Zimmermannsmotur, steht in sich gekehrt und andächtig, eine Kerze haltend am Lager des Kindes- ganz so wie man es verschiedentlich aus alpenländischen Krippen kennt. An der Krippe finden sich zwei weitere Engelchen als Einzelfiguren ein. Eines davon im weißen Gewand, schenkt dem Jesusknaben symbolisch sein Herz. Das andere Engelchen, rotgewandet, führt eine Schriftrolle mit sich.
Die drei Hirten sind allesamt jugendlich. Der älteste unter ihnen, ein fast erwachsener Bub, mutet mit Seppelhut, Rucksack und auch seiner restlichen Kleidung so an, als habe er seine Bergwanderung unterbrochen, um das Kind im Stall zu besuchen. Er führt einen Spitz- Hund mit sich. Die beiden jüngeren Kinder, davon ein braunhaariges, trägt seinen Hut vor sich her, während das blond gelockte ein Lämmchen zur Krippe bringt. Es ist kaum auszumachen, ob diese jüngeren Kinder Mädchen oder Jungen darstellen sollen. Die Gesichter lassen keinerlei Schluss zu, doch anhand der Kleidung würde ich dazu tendieren, sie als Mädchen anzusehen.
Die hl. 3 Könige sind modellgleich zu den 3 Weisen in der nachkrieglichen Engelskrippe. Allerdings sind sie hier dezenter und weniger farbfreudig polychromiert. An diesen 3 Modellen lässt sich exemplarisch aufzeigen, dass die ursprünglichen Sortierungen, nach dem 2. Weltkrieg aufgeweicht wurden. Das hatte viele Gründe. Da die Anbieter ihre Programme strafften, wurden ausgefallene, einzelne Modelle aus Krippen, die aussortiert worden waren, neu kombiniert. Das ließ sich am Besten da realisieren, wo der selbe Modelleur für unterschiedliche Sätze am Werk gewesen war. Darüber hinaus sind in den Wirren des Krieges Modelle verloren oder kaputt gegangen, so dass man Sätze mit anderen Figuren auffüllen musste. Letztlich war die Zahl der produzierenden Betriebe nach dem Krieg drastisch gesunken, so dass gerade identische Tiermodelle in den Krippen diverser Anbieter eingesetzt wurden. Auf diese Art konnte die Produktion vereinfacht und damit beschleunigt werden.