Bei diesen Figuren handelt es um die Dürer Krippe von BGK in 18 cm Kollektionsgröße. Letztlich zeigt der Satz eine "waschechte" Dürer Krippe, wie sie so oder ganz ähnlich von etlichen Anbietern im Programm geführt wurde. Zwar sind Dürers Vorlagen nicht absolut werkgetreu umgesetzt, dennoch sehen wir hier eine der schönsten Dürer Krippen überhaupt weil das Renaissance Thema äußerst ernst genommen und wunderbar bildhaft ausgestaltet wurde. Viele Details in der Hirtenkleidung lassen diese längst vergangenen Zeiten ein wenig wieder auferstehen- der Hut des Flötenspielers etwa oder das Wams und die Strumpfhosen des lammtragenden Hirten, sowie deren beider einfache Lederschlappen. Mit dem knienden Hirten wurde der Krippe - neben dem König Balthasar - ein zweites "Selbstbildnis" Dürers hinzugefügt, dieses Mal jedoch aus der Hand der Modelleure und nicht aus der des Meisters höchstpersönlich. Die Könige sind im Bezug auf deren Ausformung noch recht nah an der Vorlage- die Farbgebung weicht jedoch stark ab, wurde willkürlich gewählt. Den so oft als typisch für Dürer Krippen ausgelobten Schimmel sucht man hier vergebens. Stattdessen hat sich ein Kamel im Gefolge der Weisen mit auf den Weg gemacht. An etlichen anatomischen Merkmalen (so den Krallenfüßen, der zu langen und dünnen Schnauze usw.) ist erkennbar, dass als Vorlage für das Modell eine alte Vorlage gedient haben muss, die ein Kamel zeigt, welches der (unbekannte?) Maler nach mündlicher Überlieferung zu Papier oder Landwand gebracht haben muss, ohne das Tier je leibhaftig gesehen zu haben. So fügt sich das Kamel stilistisch wunderbar in das Ensemble ein. Die legendäre Zeichnung Dürers vom Rhinozeros ist im Übrigen ebenfalls rein nach Schilderungen entstanden, während Dürer selbst ein solches Tier nie zu Gesicht bekommen hatte. 

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