In der Rubrik „Atelier“, zeige ich Ihnen meine selbst gebauten Krippenställe. Alle diese Bauten sind in der Krippenbauschule Hertling, Waldbreitbach unter fachkundiger Anleitung von Krippenbaumeistern entstanden. Besonders hervorzuheben ist die Krippenbaumeisterin Renate Ruso aus Innsbruck, unter deren fachlicher Anleitung ich meine allererste Krippe in Form einer Tempelruine, aber auch den Altdeutschen Stall gebaut habe. Natürlich gehen einem mit der Zeit die kleinen Tricks und Kniffe in Fleisch und Blut über, so dass man weiß wie es geht, eine klare Vorstellung davon bekommt wie man seine Idee verwirklichen kann. Dennoch bleibt die Hürde des Umgangs mit allerlei „exotischem Gerät“ wie Dekupiersäge u.s.w. Zudem ist mir die Bearbeitung von Holz ein Greuel- wie wunderbar einfach lässt es sich dagegen mit den Weichfaserplatten umgehen, welche das typische Baumaterial gerade für die Ställe orientalischen Stiles sind.
So ein Krippenbaukurs ist eine feine Sache! Immer in der 3. Septemberwoche findet man sich im idyllisch gelegenen Waldbreitbach ein, verschanzt sich mit einer überschaubaren Anzahl von gleichgesinnten Mitstreitern in der Werkstatt und legt los. Da der Bau solcher Stücke eigenen Gesetzen folgt, gibt es einen festen Rhythmus, der vorgibt was bis wann, an welchen Tagen also, erledigt sein muss. Am Freitag kommt morgens der Ortsgeistliche und segnet jeden Stall mit kostbarem Nardenöl aus dem Heiligen Land ein. Die lokale Presse macht Fotos und danach werden die allerletzten Feinheiten an den Bauwerken ausgeführt. Termine für zukünftige Kurse der Krippenbauschule Hertling erfragen Sie bitte vor Ort im Vita Balance Hotel Hertling oder im Krippenmuseum Waldbreitbach.
Diese Tempelruine habe ich im September 2009 gebaut. Die Breite der Grundplatte beträgt 80 cm und das Gebäude ragt bis zu 50 cm in die Höhe. Errichtet wurde dieses Stück für die 23 cm Krippe von S.H. denn grundsätzlich verlangen größere Kollektionsgrößen nach offenen Konstrukten, um den Blick auf die Figuren aus allen Perspektiven frei zu halten.